Die aktuellen Aufnahmen unseres Organisten Oliver Richters an der Merscheider Kirchenorgel sind ein musikalischer Beitrag zur Zeit.
Musik zum Frust-Abbauen
Frust abbauen mit Rock von der Orgel?
Der Merscheider Organist Oliver Richters spielt eine »rockige Improvisation« für alle, die Corona-Frust abbauen müssen.
Bewahre uns Gott
Bewahre uns Gott, behüte uns Gott, sei mit uns auf unsern Wegen…
Ein Versprechen zum neuen Jahr…
Auch im neuen Jahr gilt Jesu Versprechen: »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« (Matth. 11, 28). EG 363 ist eine Liedversion der Worte Jesu, Buxtehudes Orgelvorspiel erklingt wie eine Meditation über dieses Versprechen.
Zwei Werke zum Jahreswechsel 2020-21 und zur Weihnachtszeit
Zu diesem Jahreswechsel mussten die Feuerwerke sparsamer als sonst ausfallen. Hier ein kleines, aber beeindruckendes von Bach.
Zu oft vergessen wir, dass mit den Weihnachtstagen die Weihnachtszeit erst beginnt! Deshalb hier eine Erinnerung von Pachelbel. Die bekannte Melodie erklingt in langen Tönen im Pedal, während die beiden Hände eine zweistimmige Hirtenmusik spielen. Oder sollte der wiegende Rhythmus schon auf das Kind in der Krippe weisen?
Das „Zentrum der evangelischen Kirchenmusik“
Zum Abschluss der musikalischen Grüße zur Corona-Zeit das Zentrum der evangelischen Kirchenmusik: Johann Sebastian Bach. Aus dem ersten Band seines »wohltemperierten Claviers« erklingt das festlich-fröhliche Präludium in As-dur und die dazugehörige Fuge, BWV 862. Zu Bachs Zeit meinte »Clavier« alle Arten von Tasteninstrumenten, oft waren die Kompositionen auf dem Cembalo und der Orgel gleichermaßen spielbar.
Was verstehst du durch die Gemeinschaft der Heiligen?
Sigfrid Karg-Elert: Before the Image of a Saint Op. 142, 8
Eine weitere Komposition von Karg-Elert. Nach dem Osterjubel wieder ein meditatives Stück, in dem man hört, dass Karg-Elert in seinem Schaffen vom französischen Impressionismus beeinflusst war. Der Protestant mag bei diesem Titel an eine Passage aus der Erklärung des Glaubensbekenntnisses im »Heidelberger Katechismus« denken – gerade in dieser Krisenzeit, in der die Solidarität mehr gefragt ist denn je. Die 55. Frage lautet: Was verstehst du durch die Gemeinschaft der Heiligen? Erstlich, dass alle und jede Gläubigen als Glieder an dem Herrn Christo und allen seinen Schätzen und Gaben Gemeinschaft haben. Zum andern, dass ein jeder seine Gaben zu Nutz und Heil der anderen Glieder willig und mit Freuden anzulegen sich schuldig wissen soll. In diesem Sinne ist jeder Hörer eingeladen, an seine ganz persönlichen Heiligen zu denken.
Das »Preludio festivo« ist ein festlicher Triumphmarsch von Sigfrid Karg-Elert (1877-1933). Er war neben Reger der bedeutendste deutsche Komponist von Orgelmusik zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Komposition war ursprünglich für Harmonium gedacht und hatte die Überschrift: »Dein ist die Kraft und die Herrlichkeit«. Zu Ostern mag man auch an die Verse Paul Gerhardts denken: »Er war ins Grab gesenket, der Feind trieb groß Geschrei; Eh er’s vermeint und denket, ist Christus wieder frei und ruft Viktoria, schwingt fröhlich hier und da sein Fähnlein als ein Held, der Feld und Mut behält.
Weltweiter Osterjubel!
Das Lied »Er ist erstanden« (EG 116) stammt aus Tansania. Ich spiele es aber in einem nigerianisch-kubanischen Rhythmus.
Osterfreude: „Wir wollen alle fröhlich sein.“
Nach den eher düsteren Klängen der Passion nun der Osterjubel: Das Lied »Wir wollen alle fröhlich sein« in einer modernen Version.
Buxtehude und Bach: Orgelmusik zu Karfreitag
Zum Karfreitag zweimal »O Haupt voll Blut und Wunden«. Zunächst ein sehr ruhiges Vorspiel von Dietrich Buxtehude, bei dem die Melodie in der Oberstimme zwar verziert wird, aber jederzeit erkennbar bleibt. Dieses Vorspiel gehört zum Lied »Ach Herr, mich armen Sünder«, dass aber dieselbe Melodie wie »O Haupt voll Blut und Wunden« benutzt. Danach ein Choralsatz aus der »Matthäus-Passion« von Bach. Diese berühmte Komposition folgt unmittelbar den Worten: »Und Jesus schrie abermal laut, und verschied.« Es ist die 9. Strophe von »O Haupt, voll Blut und Wunden«:
Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir, wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du denn herfür! Wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein, so reiß mich aus den Ängsten kraft deiner Angst und Pein!
Otto Heinermann: Choralvorspiel zu „Wie soll ich dich empfangen“
Jesu Einzug in Jerusalem ist zweimal Thema im Kirchenjahr: Natürlich am Palmsonntag, aber auch am 1. Advent. Deshalb gibt es als musikalischen Gruß nun ein Adventslied im Frühjahr. Die Bearbeitung des Liedes »Wie soll ich dich empfangen« (EG 11) stammt von dem blinden Dortmunder Organisten Otto Heinermann (1887 – 1977). Er hat dieses Orgelstück nach Art eines Kantatensatzes von Bach komponiert. Man kann sich vorstellen, dass der Chor die Melodie des Chorals zu einer Orchesterbegleitung singt. Heinermann schreibt: »Dieses Stück gibt die Grundstimmung der zweiten Textstrophe wieder.« Der Choraltext von Paul Gerhardt lautet in dieser zweiten Strophe: Dein Zion streut dir Palmen und grüne Zweige hin, und ich will dir in Psalmen ermuntern meinen Sinn. Mein Herze soll dir grünen in stetem Lob und Preis und deinem Namen dienen, so gut es kann und weiß.
Georg Böhm: Choralvorspiel zu »Vater unser im Himmelreich«
»Vater unser im Himmelreich« (EG 344) ist Martin Luthers Liedversion des zentralen Gebets der Christenheit. In seiner Orgelkompostition hat Böhm die Melodie des Chorales so stark erweitert und verziert, dass sie nicht mehr zu erkennen ist. Dies war zu seiner Zeit eine gebräuchliche Kompositionsmethode. Das besondere an diesem Orgelstück ist, dass Böhm den langsamen Satz eines italienischen Solokonzertes für Orchester, zum Beispiel von Vivaldi imitiert. Man hört geradezu die Bässe im Pedal, die Streicherbegleitung in der linken Hand und das Soloinstrument (es könnte eine Geige oder Oboe sein) in der rechten. Böhm (1661-1733) war Organist an der Johanneskirche in Lüneburg. Dort unterrichtete er auch den jungen Johann Sebastian Bach, der in Lüneburg die Schule besuchte.
Improvisation über »Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt« (EG 604)
Das bekannte Lied soll uns daran erinnern, dass die Gemeinde auch in den schweren Zeiten und ohne persönliche Kontakte bestehen bleibt.